Das Projekt


Der Außenspielbereich der Kindertagesstätte (eröffnet 1973), wird auf Anregung zweier Mitarbeiterinnen, die eine Ausbildung zur Fachberaterin für Bildung für nachhaltige Entwicklung im Elementarbereich abgeschlossen haben, seit 2008 erfolgreich in ein naturnahes Außengelände umgestaltet. 

Das Konzept des Projektes zeichnet sich aus:

    ...durch seinen lang angesetzten Zeitrahmen (Die naturnahe Umgestaltung läuft über mehrere Jahre und  pro Jahr finden ein oder mehrere Einzelprojekte dazu statt. So werden viele Kinder- und Elterngenerationen erreicht)
    ...durch die Ausrichtung und die thematischen Schwerpunkte wie biologische und landschaftliche Vielfalt, Wasser, Bauen und Wohnen, Ressourcenschutz Wasser / mobile Wasserspiele,Recycling von heimischen Wertstoffen wie z.B .Kalksteinen mit regelmäßigen Besuchen im Bruch des ortsnahen Kalkwerks

    ...durch die immer wiederkehrenden Aktionen


    ...durch die stetige Beteiligung der Kinder im Sinne von BNE

    Bildung für nachhaltige Entwicklung -BNE- ist ein Bildungskonzept, das Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln vermitteln soll:
    Heute nicht leben auf Kosten von morgen und hier nicht leben auf Kosten von anderswo. 
Mit der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (2005-2014) haben sich die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, dieses Bildungskonzept zu stärken.

In diesem Sinne wurde unser Projekt im Rahmen der UN- Dekade in den Jahren 2009/2010 sowie 2011/2012 für informelles Lernen ausgezeichnet.

In unserer täglichen Arbeit ist das Außengelände die meiste Zeit des Jahres als ein Funktionsbereich der Kindertagesstätte für alle Kinder offen und somit ein elementarer Bildungsbereich.

Mit den eigenen kreativen Reccourcen können die Kinder aktiv ihre Umwelt beeinflussen, was ihr Selbstwertgefühl festigt. Somit können auch soziale und kulturelle Unterschiede akzeptiert und gemeinsam genutzt werden.
Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt sind wichtige Grundlagen für das menschliche Wohlergehen. Das Außengelände bietet dafür ein wunderbares Lernfeld.
Die soziale Kompetenz der Kinder wird gestärkt, das heißt, Fähigkeiten werden gefördert, die für soziale Interaktionen notwendig sind.

Der Verlauf

2008/ Frühjahr  
Im Rahmen der Ausbildung zur Fachberaterin Umgestaltung von Betonrohren in naturnahen Spieltunnel
2008/ Herbst
Idee zur naturnahen Umgestaltung des Außengeländes, Anfrage an die Träger
2009/Frühjahr
Konzepterarbeitung zur naturnahen Umgestaltung des Außengeländes mit Kindern und Team
Infoabend für die Bevölkerung - Wer macht mit?
2009/Sommer
Bestandsaufnahme des vorhandenen Außengeländes - Verkehrssicherungspflicht erforderte Baumfällmaßnahmen

24.06.2009
1. Anerkennung als UN- Dekaden-Projekt 2009/2010 für das Konzept zur naturnahen Umgestaltung des Außengeländes

2009/Sommer
Mobile Wasserbaustelle als Permanentangebot: Wo kommt unser Wasser her, Wasser in den Jahreszeiten, von der Quelle bis zur Mündung Lebensraum Wasser, Wasser als Element, Wasser hier und anderswo, Wasser sparsam verwenden, der Erwerb zweier großer Regentonnen für Gießwasser
Sommerfest zum Thema Wasser



2009/10 Winter
Planung Baummikado: Mikodo spielen (verschiedene Größen), Modell erstellen, Bauplan nach dem Modell durch einen Fachmann, wo soll es draußen hin- wie wird es aussehen (mit den Kindern mittels Altpapierstreifen in Originalgröße)
Umsetzung Baummikado: ortsansässiges Kalkwerk stellt Robinien zur Verfügung (bei Flurbereinigung gefällt), Ortsbürgermeiser organisiert ein Rückepferd als Beispiel für umweltfreundliche Waldarbeiten, Verein Rentnerband errichtet das Baummikado, Kinder füllen den Fallschutz ein
2010/ Frühjahr
Entstehung des Naschgarten: Strukturierung des Geländes, Anlage eines Pflanzbeetes, Kalkwerk bringt Steine zur Einfassung (Steinprojekt- Besuch im Kalkwerk), Familien legen das Beet an, Obst- und Gartenbauverein unterstützt uns mit Pflanzen
2010/Herbst
erste Ernte: Ernährungsprojekt: wo kommt unser Essen her? Erntedankfest, Kinder und Senioren feiern ein Kartoffelfest















Es folgt die weitere Planung der Strukturierung des Außengeländes, Sponsor gesucht und gefunden (Fielmann, Limburg)

03.11.2010
2. Anerkennung als UN- Dekaden-Projekt 2011/2012 für das Konzept zur naturnahen Umgestaltung des Außengeländes

2011/Frühling
Erde als Element, Erde zur Geländestruktur (Eltern und Kinder  helfen beim Verteilen)
Gespendete Pflanzen (Fielmann) werden von einer Gartenbaufirma eingepflanzt und von Kindern und Team gepflegt
2011/Frühling
naturnahe Umgestaltung und altersgerechte Bedingungen im Nestaußengelände, Mitarbeit Familien und Rentnerband
2011
Wir können in der Statistik- Dokumentation 2011 der Evangelischen Kirche in Deutschland als Beispiel für die Arbeit im Elementarbereich unser Projekt bundesweit vorstellen
2011/12/ Winter
Kunst am Zaun: Schalbretter werden von der Kindertagesstätte zur Verfügung gestellt, Eltern bringen sich mit ihrer Kreativität ein und befestigen die Kunstwerke am Zaun um das Gelände

2012/ Frühjahr
Sandkasten wird mit Kindern geplant, von Ortsgemeinde werden Vorbereitungen getroffen (alter Sand wird abtransportiert, neuer gebracht), Eltern und Kinder setzen die Pläne um (Einfassung aus Holz und Steinen, Sand verteilen)
2012/Sommer
Wir können unsere Erfahrungen im Rahmen der Quailtätsentwicklung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zur Erarbeitung des Qualitätsstandards BNE einbringen

2012/Sommer
Bei der Überarbeitung der Einrichtungskonzeption wird Bildung für nachhaltige Entwicklung nicht - wie bisher - nur als ein Teil, sondern als Grundlage der Bildungs- und Erziehungsarbeit verankert

2012/Herbst
Insektenhotel: Ein Großvater bereitet das Grundgerüst vor und füllt es mit Kindern und Team aus (Lebensraum der Insekten und Kleintieren, entsprechende Pflanzen auf unserem Gelände, Bauweise mit Lehm und Stroh)

2012/Dezember
Teilnahme am Fachtag "Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kitas stärken" zum Abschluss der Kooperation mit dem Regionalbüro Rheinland-Pfalz/ Saarland des Leuchtpol- Projektes in der evangelischen Jugendakademie Altenkirchen

2013/Januar
Wenn die Welt ein Dorf wäre...Wir blicken mit unserer Nachbargemeinde Holzheim nach Afrika, die seit vielen Jahren eine Partnerschaft nach Ruanda pflegen
(Elternabend sowie auf Kinder im Elementarbereich zugeschnittener sehr gut gemachter Vortrag)

14.02.2013
3. Anerkennung als UN- Dekaden-Projekt 2013/2014 für das Konzept zur naturnahen Umgestaltung des Außengeländes

2013/April 
Präsentation des Projektes bei der Leitungskonferenz des Dekanats Diez

13.04.2013 Offizelle Auszeichnung als UNESCO Dekadenprojekt 2013/14 in Stuttgart im Rahmen der Messe FAIR HANDELN
Das Projekt beinhaltet nicht mehr ausschließlich das Konzept des Außengeländes.
Der Grundgedanke der Bildung für nachhaltige Entwicklung fließt immer mehr in alle Bereiche der Einrichtung ein.
 
Mai 2013
Baubeginn der Lehmwand

09.06.2013
40 Jahre evangelische Kindertagesstätte Pusteblume! 
Ein großes Sommerfest zum Thema "Wenn die Welt ein Dorf wäre..." In einem Gottesdienst erzählen die Kinder in Texten und Liedern wie sie sich die Welt vorstellen könnten:
Eine saubere Umwelt mit Pflanzen und Tieren, Flüssen und Meeren, voll Toleranz und gegenseitigem Respekt, Achtung vorm Anderssein prägen das Zusammenleben, Trotz aller Gegensätze sind wir gemeinsam stark!
Bei starkem Regen wird dieser Ansatz schnell praktische Wirklichkeit...
Alle Gäste fassen an und schaffen alles ins Trockene. Man rückt zusammen, und bei Köstlichkeiten des interkulturellen Kochkurs der Pusteblume ist die Stimmung auch auf engstem Raum blendend. 

2013/Herbst
Die Lehmwand steht!
Eine Lehmwand als Strukturelement war schon lange geplant. 
Wir wollten selbst einmal erforschen, wie das Material zu verarbeiten ist. Schließlich konnten wir in den letzten Monaten beobachten, wie an unserer Insektenwand die kleinen Tiere damit gebaut haben. Bei uns wurden früher so die Fachwerkhäuser errichtet, und in vielen Ländern wird auch heute noch Lehm als Baumaterial verwendet.
Stroh, Lehm und Wasser sowie viele Helfer haben es möglich gemacht: Die Wand ist fertig!  

21.09.2013
10 Jahre Naturerlebnispfad in Hahnstätten - die Kita als Kooperationspartner
In unserer Gemeinde gibt es einen lehrreichen Naturerlebnispfad, der nun seit 10 Jahren Menschen von nah und fern begeistert. 
Die Jubiläumsveranstaltung zählte zu den jährlichen UNESCO- Aktionstagen, und gerne stellten wir uns dabei als Kooperationspartner zur Verfügung.
Die Elternvertreter unseres Elternausschusses besetzten eine Station auf dem Lehrpfad und gaben den jüngsten Besuchern die Möglichkeit mit Naturmaterial zu basteln und zu experimentieren.

Die Evangelische Kita Pusteblume wird vom Land Rheinland- Pfalz als Konsultationskindertagesstätte 2014 - 16 ausgezeichnet, Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung

    


 Weitere Pläne für die Zukunft:

- Wurmfarm
- Verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten für den Rutschbahnberg

- Wenn die Welt ein Dorf wäre...Wir sehen uns weiter in der Welt um

 Neben den genannten Großprojekten ergeben sich ständig situationsorientiert Teilpojekte, die hier nicht im Einzelnen aufgezeigt werden.

Wir bieten Präsentationen zu unserem Projekt und zu unserer Arbeit im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Führungen an.

Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Barbara Scheid und Ute Wahnel